KNAPPSCHAFT|27.05.2025
PRESSEMITTEILUNG
Projekt #unverschaemt gegen STI-Resistenzen: Informationen und Beratung als Schlüssel zur Gesundheitsprävention
Bochum (kkdp)·In Deutschland steigt die Zahl sexuell übertragbarer Infektionen (STI) stetig an und Antibiotikaresistenzen nehmen zu. Professor Norbert H. Brockmeyer warnt und fordert eine staärke Prävention.
Die Zahl der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) nimmt seit Jahren stetig zu - weltweit, aber auch in Deutschland. Dieses wachsende Problem ist vor allem auf steigende Infektionszahlen bei Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper) und Syphilis zurückzuführen. Frühzeitig erkannt, lassen sich diese bakteriellen Infektionen grundsätzlich gut mit Antibiotika behandeln. An dieser Stelle tritt jedoch ein neues Problem auf: steigende Resistenzen.
Professor Norbert H. Brockmeyer, Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG) e.V., beobachtet diese Entwicklung mit großem Unbehagen: "Bei einem der gegen Gonokokken verwendeten Antibiotika haben wir eine Resistenz-Steigerung von vier auf 25 Prozent in den letzten Jahren. Das ist ein drastischer Anstieg. Wenn die Resistenzen in dem Umfang weiter zunehmen, wird es zu ernsten Problemen bei der Behandlung kommen."
Zwar stehen auch neue Medikamente zur Verfügung, doch deren Effektivität schätzt Professor Brockmeyer eher skeptisch ein. Es würden dringend neue Antibiotika mit breiterem Wirkspektrum benötigt. Dafür müsse jedoch intensiver geforscht werden - und es brauche Unterstützung und Anreize vonseiten der Politik und Industrie.
Für den Anstieg der STI-Zahlen gibt es verschiedene Gründe. Einerseits führt die Nutzung von Dating-Apps und ähnlichen Plattformen zu einem häufig schnelllebigen Sexualverhalten mit wechselnden Sexualkontakten. Andererseits verzichten viele Menschen aufgrund moderner Verhütungsmittel wie der Pille oder HIV-Prophylaxe (PrEP) zunehmend auf Barriere-Schutzformen wie das Kondom.
"Entscheidend ist nicht nur medizinische Prävention, sondern Prävention in Form von Bildung", merkt Professor Brockmeyer an. "Wir brauchen viel mehr Verhaltens- aber auch Verhältnisprävention, schon bei den Kindern und Jugendlichen. Also in den Schulen, Sportvereinen und wo junge Menschen sonst unterwegs sind. Das heißt folglich auch in den sozialen Netzwerken, wo viele falsche Informationen ihr Unwesen treiben."
Ein gutes Beispiel für zeitgemäße Infomationsarbeit ist das Präventionsprojekt #unverschaemt, das vom Walk In Ruhr - Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin in Bochum gemeinsam mit der KNAPPSCHAFT entwickelt wurde. Es nutzt gezielt Social Media, um junge Menschen über sexuell übertragbare Infektionen zu informieren und den Zugang zu Tests und Beratung niedrigschwellig zu gestalten. Das Projekt kombiniert digitale Aufklärung mit aufsuchender Beratung - etwa in Schulen, auf Festivals oder Jugendveranstaltungen - und trägt damit aktiv zur Verhältnis- und Verhaltensprävention bei.
Auch Eltern, Lehrkräfte und andere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren müssen laut Professor Brockmeyer einbezogen werden, um Vertrauen und Akzeptanz im Umgang mit der Thematik zu stärken und als Vorbilder zu dienen. "Es müssen sich grundsätzlich viel mehr Menschen in Deutschland mit dem Thema sexuelle Gesundheit beschäftigen. Auch oder vor allem die Politik. Wir müssen viel stärker präventiv arbeiten, als nur die Folgen zu therapieren."
Die KNAPPSCHAFT zählt zu den größten Krankenkassen in Deutschland. Sie kombiniert den Schutz der Kranken- und Pflegeversicherung mit einer ganzheitlichen Versorgung: In ihrem medizinischen Kompetenznetz arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Kliniken, Pflegekräfte, Gesundheits- und Versicherungsfachleute Hand in Hand. So erhalten Versicherte eine Vielzahl von Leistungen zur Früherkennung und Prävention - die nicht selten über den gesetzlichen Standard hinausgehen.
WALK IN RUHR (WIR)
Als institutionsübergreifende Einrichtung bringt das WIR - Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin, Katholisches Klinikum Bochum (KKB), Beratung, Information, medizinische Behandlung, Prävention, Psychotherapie und Selbsthilfe im Bereich Sexueller Gesundheit unter einem Dach zusammen (www.wir-ruhr.de). Das ist bislang einmalig in Deutschland und ermöglicht eine bedarfsgerechte, breite und nachhaltige Versorgung, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Ratsuchenden abgestimmt werden kann. Das Walk In Ruhr (WIR) hat 2015 auf dem Gelände des St. Elisabeth-Hospitals in Bochum eröffnet.
Die Zahl der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) nimmt seit Jahren stetig zu - weltweit, aber auch in Deutschland. Dieses wachsende Problem ist vor allem auf steigende Infektionszahlen bei Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper) und Syphilis zurückzuführen. Frühzeitig erkannt, lassen sich diese bakteriellen Infektionen grundsätzlich gut mit Antibiotika behandeln. An dieser Stelle tritt jedoch ein neues Problem auf: steigende Resistenzen.
Professor Norbert H. Brockmeyer, Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG) e.V., beobachtet diese Entwicklung mit großem Unbehagen: "Bei einem der gegen Gonokokken verwendeten Antibiotika haben wir eine Resistenz-Steigerung von vier auf 25 Prozent in den letzten Jahren. Das ist ein drastischer Anstieg. Wenn die Resistenzen in dem Umfang weiter zunehmen, wird es zu ernsten Problemen bei der Behandlung kommen."
Zwar stehen auch neue Medikamente zur Verfügung, doch deren Effektivität schätzt Professor Brockmeyer eher skeptisch ein. Es würden dringend neue Antibiotika mit breiterem Wirkspektrum benötigt. Dafür müsse jedoch intensiver geforscht werden - und es brauche Unterstützung und Anreize vonseiten der Politik und Industrie.
Für den Anstieg der STI-Zahlen gibt es verschiedene Gründe. Einerseits führt die Nutzung von Dating-Apps und ähnlichen Plattformen zu einem häufig schnelllebigen Sexualverhalten mit wechselnden Sexualkontakten. Andererseits verzichten viele Menschen aufgrund moderner Verhütungsmittel wie der Pille oder HIV-Prophylaxe (PrEP) zunehmend auf Barriere-Schutzformen wie das Kondom.
"Entscheidend ist nicht nur medizinische Prävention, sondern Prävention in Form von Bildung", merkt Professor Brockmeyer an. "Wir brauchen viel mehr Verhaltens- aber auch Verhältnisprävention, schon bei den Kindern und Jugendlichen. Also in den Schulen, Sportvereinen und wo junge Menschen sonst unterwegs sind. Das heißt folglich auch in den sozialen Netzwerken, wo viele falsche Informationen ihr Unwesen treiben."
Ein gutes Beispiel für zeitgemäße Infomationsarbeit ist das Präventionsprojekt #unverschaemt, das vom Walk In Ruhr - Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin in Bochum gemeinsam mit der KNAPPSCHAFT entwickelt wurde. Es nutzt gezielt Social Media, um junge Menschen über sexuell übertragbare Infektionen zu informieren und den Zugang zu Tests und Beratung niedrigschwellig zu gestalten. Das Projekt kombiniert digitale Aufklärung mit aufsuchender Beratung - etwa in Schulen, auf Festivals oder Jugendveranstaltungen - und trägt damit aktiv zur Verhältnis- und Verhaltensprävention bei.
Auch Eltern, Lehrkräfte und andere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren müssen laut Professor Brockmeyer einbezogen werden, um Vertrauen und Akzeptanz im Umgang mit der Thematik zu stärken und als Vorbilder zu dienen. "Es müssen sich grundsätzlich viel mehr Menschen in Deutschland mit dem Thema sexuelle Gesundheit beschäftigen. Auch oder vor allem die Politik. Wir müssen viel stärker präventiv arbeiten, als nur die Folgen zu therapieren."
Die KNAPPSCHAFT zählt zu den größten Krankenkassen in Deutschland. Sie kombiniert den Schutz der Kranken- und Pflegeversicherung mit einer ganzheitlichen Versorgung: In ihrem medizinischen Kompetenznetz arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Kliniken, Pflegekräfte, Gesundheits- und Versicherungsfachleute Hand in Hand. So erhalten Versicherte eine Vielzahl von Leistungen zur Früherkennung und Prävention - die nicht selten über den gesetzlichen Standard hinausgehen.
WALK IN RUHR (WIR)
Als institutionsübergreifende Einrichtung bringt das WIR - Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin, Katholisches Klinikum Bochum (KKB), Beratung, Information, medizinische Behandlung, Prävention, Psychotherapie und Selbsthilfe im Bereich Sexueller Gesundheit unter einem Dach zusammen (www.wir-ruhr.de). Das ist bislang einmalig in Deutschland und ermöglicht eine bedarfsgerechte, breite und nachhaltige Versorgung, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Ratsuchenden abgestimmt werden kann. Das Walk In Ruhr (WIR) hat 2015 auf dem Gelände des St. Elisabeth-Hospitals in Bochum eröffnet.
Pressekontakt:
Sandra Antoni
Tel. 0234 304-85220
Fax 0234 97838-16765
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